Mobilität neu denken! Weniger Straßen für besseren Verkehr

Mobilität neu denken! Weniger Straßen für besseren Verkehr

Veröffentlicht von
Mobilität neu denken! Weniger Straßen für besseren Verkehr
(Autobahn-Neubau: Zauberhut / Fotolia.com)

Lesen Sie auch diese Artikel

  • Kopenhagen, Barcelona, Singapur und andere Städte trafen zum Teil harte Entscheidungen, um ihr Verkehrsproblem zu lösen. So haben sie den Dauerstau beendet.
    Süddeutschen Zeitung vom 25.2.2020: https://www.sueddeutsche.de/auto/wege-aus-dem-verkehrschaos-autos-muessen-draussen-bleiben
  • Verkehrsinfrastruktur: Straßenbau erhöht den Verkehr, nicht die Mobilität!
    Die Verkehrspolitik in Deutschland verfehlt sämtliche Umweltziele. Schadstoffe, Lärm und der Flächenverbrauch werden nicht gemindert. Und immer mehr Straßen erhöhen nicht die Mobilität, sondern nur den Verkehr. Der BUND fordert: Alternativen zu Straßen schaffen, intelligente Logistikkonzepte umsetzen und die Zerschneidung der Landschaft stoppen! Verkehrswende Jetzt! https://www.bund.net/themen/mobilitaet/infrastruktur/

  • „Ein öffentlicher Stellplatz kostet den Steuerzahler zwischen 5000 und 7000 Euro im Jahr. Fürs Parken müsste jeder Autobesitzer ungefähr 15 Euro zahlen – pro Tag. Und das würde nur die Kosten decken“, sagt Professor Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).
    Laufen und laufen lassen:
    Autofreie Großstädte in Deutschland, das ist eine Idee von Spinnern. Wirklich? In Berlin wird darüber gestritten – und in anderen Städten schon experimentiert.
    Von Petra Pinzler (in: https://www.zeit.de/2020/39/autofrei-grossstaedte-strassenverkehr-rad-fahren-berlin-amsterdam/komplettansicht)

In der Anfangszeit jaulte der Mittelstand bei jeder neu geplanten Fußgängerzone laut auf. Eine Innenstadt ohne Autos? Nie und nimmer. Heute können viele Geschäfte nicht genug davon bekommen.
Wissenschaftsgläubig wie wir Deutsche sind, sollten wir das Downs-Thomson-Paradoxon zur Kenntnis nehmen und den Ausbauwahnsinn neuer Straßen sofort stoppen. Die Forscher Anthony Downs und John Michael Thomson haben herausgefunden, dass Verbesserungen im Straßennetz oft zu mehr Staus führen. Gegen Staus hilft, so simpel es klingt: nicht Auto fahren. Stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad fahren, zu Fuß gehen. Alternative Verkehrsmittel wie die Regionalstadtbahn dürfen nicht zusätzlich in Betrieb gehen. Sie sind nur dann verträglich, wenn sie vorhandene und geplante Straßen und Parkplätze ersetzen. Homeofficemöglichkeiten, ausgelagerte Arbeitsplätze werden zwangsläufig die Folge fehlender neuer Straßen sein. Arbeitsplätze in der Peripherie können zusätzlich dazu beitragen, die Mietenexplosion in den Ballungszentren zu bremsen. Neue dezentrale Zentren erweitern den Horizont.
Durchfahrtsstraßen wie die B27 durch Ofterdingen können entschleunigt werden. Die Lärm- und Schmutzgelle durch den Ziel- und Quellverkehr würde durch eine Umgehungsstraße sowieso bestehen bleiben. Durch die Endelbergtrasse käme nur eine weitere Belästigungsquelle hinzu. Mit doppelter Geschwindigkeit würde sich die Dreck- und Lärmbelästigung mehr als verdoppeln. Hohe Lärmschutzwände werden zu perfekten Wasserfallen bei Starkregen und verschandeln die Landschaftsoptik.