Am 27.09.20 hat das bündnis nachhaltige mobilität STEINLACHTAL zum aktiven Mitmachen eingeladen und um unter dem Motto „Musik statt Lärm“ ein Zeichen für einen Tunnel oder eine ähnliche Alternative zur Endelbergtrasse gesetzt.
Auszüge aus der Rede von Claudia Jochen:
Auf der Homepage der CDU Mössingen konnte man am 29.07. lesen, dass wir eine “kleine, aber laute Minderheit seien, die sich als Verhinderer zu profilieren versuchten”. (…) Als was wurden wir alles bezeichntet? Gaukler, Spinner, Komödianten, Egoisten…die Liste ist lang.(…)
Wir haben uns teillweise harte Auseinandersetzungen mit dem politischen Gegner geliefert und manch einer kam dabei gleich mehrfach an die Grenzen seiner nervlichen Kapazitäten. Nicht zuletzt deshalb, weil die Riege der Trassenbefürworter in ungleich mächtigeren Positionen sitzt und uns dies regelmäßig hat spüren lassen. Ob es nun von Praktikanten verfasste
Absagen an unser Anliegen seitens des grünen Verkehrsministers waren ich zitiere hier ein Antwortschreiben des grünen Verkehrsministeriums –
„Eine Änderung des besagten Bauvorhabens ist in dem fortgeschrittenen Stadium nicht mehr möglich. Dafür bitten wir um Verständnis.“ –
oder die
Aussage des Nehrener Bürgermeister vor der denkwürdigen Gemeinderatsitzung angesichts zahlreicher Bürger, die sich über die Endelbergtrasse informieren wollten:
„Was wollt ihr eigentlich in der Turnhalle? Die Trasse ist geschwätzt“.
„Spielt nicht mit den Schmuddelkindern“, lautet ein bekanntes Lied von Franz Josef Degenhardt. Und so ähnlich hieß es dann aus dem Mössinger Rathaus angesichts unserer Einladung zum verkehrspolitischen Diskurs mit Professor Monheim. (…)
Eine „Interne Übereinkunft“ verbat zum Beispiel einigen zunächst hochinteressierten Verwaltungsmitarbeitern die Teilnahme an dieser Veranstaltung.
Dabei argumentierte Heiner Monheim zunächst augenscheinlich im Sinne der Trassenfans. Er zeigte sich als kein Freund einer Tunnellösung. Hier zeigte es sich auch deutlich wie wertvoll es sein kann, als Journalist eine ganze Veranstaltung zu begleiten bzw. zu beschreiben. „Monheim ist gegen den Tunnel – und somit für die Trasse“ war sogleich die falsche Interpretation der CDU Mössingen, von denen KEINER am Abend den Vortrag besuchte. Dabei hatte er doch abends im Kino nachdrücklich empfohlen, den Ausbau komplett bleiben zu lassen und stattdessen die Ortsdurchfahrt Ofterdingen auf Tempo 30 einzubremsen und mit einer Längsquerungshilfe sowie Alleebäumen auszustatten. „Der Verkehr würde dann von ganz alleine weniger werden….“
Monheim erklärte auch, warum seit den Anfängen der individuellen Massenmobilität die Ortsdurchfahrt Ofterdingen als “offene Wunde” nicht behandelt werden soll:
Hier soll möglichst quälend lang der Status Quo erhalten bleiben, um den Unmut der Bevölkerung FÜR eine Ortsumfahrung – namentlich ENDELBERGTRASSE – erhalten bleiben, damit die Anwohner die angebotene Lösung als angeblich EINZIGE ALTERNATIVE befürworten sollen!
Liebe Ofterdinger! Lassen Sie sich nicht wie unmündige Kindergartenkinder behandeln! Geben Sie sich nicht zufrieden mit den angeblichen Konsequenzen! Ihnen wird erklärt, dass es nur die Lösung ENDELBERGTRASSE gäbe, ansonsten eben GAR KEINE Lösung! Das ist nicht wahr! In einer Demokratie ringt man um Kompromisse und baut auf den Mut, nach 40 Jahren Planung auch andere Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen! (…)
- Die Gemeinde Nehren wird Geld in die Hand nehmen um gegen die Trasse zu arbeiten. Im Ofterdinger Gemeinderat regt sich neuerdings ein zartes Pflänzchen, das wir hegen und pflegen sollten: Eine zarte Pflanze namens “mutiger Widerstand gegen die jetzige Planung.
- Etliche Grundbesitzer werden es auf ein Enteignungsverfahren ankommen lassen.
- Der NABU hat in mühevoller Arbeit die Belange von Natur- und Artenschutz herausgearbeitet… ich habe sicher einiges unerwähnt gelassen.
Wir haben noch nicht alles gewonnen. Aber vieles. Und eines ganz bestimmt. ZEIT.
Wir werden weiterhin die Bevölkerung informieren, da es immernoch viele gibt, die nicht wissen, welche Beeinträchtigungen sie durch die Endelbergtrasse hinnehmen müssen.
Diese gewonnene ZEIT müssen und werden wir nutzen um, angesichts einer für jeden, der nicht mit Blindheit geschlagen ist greifbaren Klimakrise, weitere Flächenversiegelung zu verhindern und den Lebensraum unzähliger Arten und kommender Generationen zu bewahren. Auf alles bisher Erreichte können wir zu Recht stolz sein.
Weitere Informationen und Bilder zur Veranstaltung unter: https://b27neu.de/musik-statt-larm-ein-weiter-weg/