Tunnel für den Durchgangsverkehr ergänzt die Ortsdurchfahrt (Variante 3f)
Auf Seite 71 bis 81 des unten angegebenen Erläuterungsberichts des RP wird die vom damaligen Verein Steinlach mobil e.V. in Auftrag gegebene „Kleemannstudie“ vorgestellt und bewertet.
Die Variante 3f wurde im Auftrag der Bürgerinitiative „Steinlach mobil e.V.“ durch
folgendes Planungsbüro überprüft und planerisch dargestellt:
B.A.U Büro für Angewandten Umweltschutz GmbH
Max-Reger-Weg 17
73614 Schorndorf
Vertreten durch: Hans-Peter Kleemann, Geschäftsführer
Argumentation: Durch eine Doppellösung, zwei streifige Ortsdurchfahrt oben für den Ziel- und Quellverkehr und zweistreifige Tunnellösung für den Durchgangsverkehr kann auf eine durchgängige Vierspurigkeit verzichtet werden.
Für die Landschaft, so die Aussage des (inzwischen aufgelösten) Vereins Steinlach mobil e.V., erscheint diese Lösung als die bessere Veriante im Vergleich zu der nun in der Planungsendphase befindlichen Variante 1g.
Wer die Studie genau liest, wird feststellen, dass auch bei dieser kleinen Tunnellösung Kröten zu schlucken sein werden. Die hohen Erstellungs- und laufenden Wartungskosten sind das eine. Erheblich werden jedoch auch die zeitlich langen Belastungen des Verkehrs und der Anwohner während der Bauphase sein.
Die Bewertung der Variante bezieht sich darauf, dass das Verkehrsaufkommen zunimmt. Mögliche politisch gewollte und umgesetzte Anpassungen im Gesamtverkehrsfluss, zum Beispiel durch wirkungsvolle Maßnahmen der Geschwindigkeitsregulierung auf den Straßen, werden nicht berücksichtigt.
Aus dieser Perspektive sind die Prognosen geschrieben. Dort werden regelmäßige Staus bei einer Reduzierung der Fahrbahnen für den Durchgangsverkehr vor den Tunneleinfahrten vorhergesagt.
Die Bewertung und die Begründung ist in dem offiziellen Dokument des RP aus damaliger Sicht ist auf den Seiten 92 bis 102 nachzulesen.
Fazit im RP-Bericht:
„Ein Tunnel durch Ofterdingen bzw. um Ofterdingen herum ist, wenn man alle Kriterien (nicht nur die Umwelt, sondern auch verkehrliche Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, kommunale Bauleitplanung/Eigentumsverhältnisse, Lärmimmissionen etc.) abwägt, keine realistische Alternative.“
Das wird im sog. Erläuterungsbericht auf den Seiten 28-102 bzw. als Zusammenfassung auf den S. 92-102 https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/Abt2/Ref24/B27BodelshausenNehren/1_Erlaeuterungsbericht.zip vom RP ausführlich begründet.
Nicht nur Shell, auch die University of Washington: https://www.mdr.de/wissen/weltbevoelkerung-sinkt-mitte-jahrhundert-auch-deutschland-schrumpft100.html
Da geht es aufgrund des demographischen Wandels um die Reduktion der (Auto fahrenden ;-)) Bevölkerung. Allein deswegen halte ich es für ZWINGEND, dass die Studien neu bewertet werden müssen und man sich nicht auf Ergebnisse von vor 20 Jahren berufen kann – ein Vorgang, den jeder Patient sich bei seinem Arzt wünscht: keine veraltete Technik und veraltetes Wissen zu verwenden….
Vor allem gingen die Planer damals von einen steigenden Verkehrsaufkommen aus. Mittlerweile räumen sogar erklärte Trassenbeführworter ein, dass der Verkehr ab 2030 wohl abnehmen wird (Shell-Studie).
Mich interessiert an der Stelle, ob man die VOrschläge angesichts der vorangeschrittenen technischen und technologischen Entwicklungen neu bewerten kann oder ob die genannten nachteiligen Faktoren nachteilig geblieben sind. Gibt es dazu Möglichkeiten, das zu berechnen und zu eruieren?